Der Begriff „offener Sitzwinkel“ ist eine oft unverstandene und doch elementare Größe in der Ergonomie. Wir klären auf – was kann dieser Winkel – und wie groß ist er eigentlich?
Der „rechte Winkel“
… das sind neunzig Grad – eine dieser wichtigen Einheiten, die man in der Schule verinnerlicht hat – wie zum Beispiel auch die Zahl „Pi“. Er begegnet uns in den eigenen vier Wänden, Treppenstufen, Türen und Fenstern. Hoffentlich - denn dann „passt“ alles.
Da ist es nur folgerichtig, dass auch die klassischen Sitzgelegenheiten brav dem rechten Winkel folgen. Von der Kirchenbank bis zum Stuhl im Esszimmer – richtig: rechtwinklig scheint auch hier die Norm zu sein.
Dumm nur, dass der menschliche Körper so gar keine rechten Winkel aufweisen will. Nicht nur Weihnachten im Gottesdienst, auch jeden Tag beim Abendessen – und vorher 8 Stunden im Büro – stellen wir fest „das Runde muss ins Eckige“. Was aber nicht funktioniert. Allein der Sitzmarathon eines „Bürolebens“ - unglaubliche 87.000 Stunden, noch dazu mit monotonen Bewegungsabläufen und einem ungesunden Maß an statischen Belastungen - verlangt unserem Körper wahre Höchstleistungen ab.
Da sich das Becken tendenziell nach hinten dreht, wird aus der natürlichen Krümmung der Lendenwirbelsäule eine ungesunde „Rundrückenhaltung“. Nacken und Kopf müssen gegenhalten, eine unheilvolle Kettenreaktion nimmt ihren Lauf.
Vom „rechten“ zum „offenen“ Sitzwinkel
Es gibt einen hervorragenden Kompromiss zwischen der Notwendigkeit zu sitzen und seinen gravierenden Folgen: den offenen Sitzwinkel! Hierbei geben wir dem eingeklappten Körper einige Grad mehr Freiheit als in der „rechter-Winkel-Falle“ – ideal ist eine Stellung von 110 bis 120 Grad zwischen dem aufgerichteten Oberkörper und den Beinen.
Becken und Wirbelsäule können sich nun aufrichten, und damit bekommen wir die Chance, unsere natürliche Haltung wie im Stehen wieder einzunehmen - mit all den positiven Effekten: Halswirbelsäule und Kopf halten leichter ihre aufrechte Position - damit ermüden sogar die Augen langsamer. Schultern und Nacken bleiben entspannt, ebenso die Bandscheiben.
Dank angehobenem Brustkorb und „befreitem“ Zwerchfell verbessert sich die Atmung, was wiederum positiv auf die Konzentrationsfähigkeit einzahlt. So kann der Feierabend vor dem Einsetzen körperlicher und geistiger Erschöpfung beginnen.
All das wird ermöglicht durch einen ergonomischen Bürostuhl. Er bietet die Möglichkeit, die Sitzneigung, sowie Sitzhöhe und Sitztiefe optimal einzustellen.
Das muss heutzutage jeder Bürostuhl können – kann Euer Eigener das auch?
Eine weitere Steigerung von Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden in Büro und Alltag bietet die „Königsdisziplin“ – das bewegte Sitzen! Lasst Euch dazu am besten ausführlich und individuell von unseren Ergonomie-Experten beraten. Und probiert in unseren Ausstellungsräumen auch direkt aus, ob der offene Sitzwinkel was mit Euch macht.